Unsere Liebe zur wilder jurassischer Landschaft hält an und es hat uns an diesem Wochenende ein weiteres Mal nach ‘Westen’ verschlagen. Mit der Arête spéciale stand Heute keine Unbekannte auf dem Programm. Laut Topo wurde sie um 1945 eingebohrt und seit dann unzählige Male begangen, was man zuweilen sehr gut am Fels ablesen kann.
Der Zustieg ist kurz. Sehr kurz, jedoch witzig. Kurz vor der Arête gibt es eine kleine Brücke über den Fluss. Nach dieser Brücke, eigentlich schon praktisch auf der Brücke, startet ein kleiner Klettersteig. Diesem folgend quert man unter dem Bahntrasse bis zum Einstieg.
Unsere Seillängen sind nicht zwingend dem Topo entsprechend. Wir haben (mit unserem 60 Meter Seil) zusammengehängt, was zusammen gehört.
1. Seillänge 4b
Gestartet wird in einem Kamin, oder wie es Martina treffend bezeichnet, einer etwas komplizierteren Treppe. Gefunden haben wir drei Haken. Der Stand ist ein einzementierter Ring auf einem bequemen Bödeli.
2. Seillänge 5c+
Direkt vom Bödeli aus klettert man senkrecht an guten Griffen hoch (5a+). Zwei Bohrhaken zieren diese Passage. Oben angekommen befindet man sich zum ersten Mal auf dem Grat. Die folgenden Passage wird technischer, jedoch findet man links oder rechts gute Griffe (die 5c+ kann rechts umgangen werden, 4b), danach liegt die Schwierigkeit bei 5b+. Die Absicherung ist alpin jedoch fair, wenn man den Klettergrad (5c) beherrscht, braucht es auf der ganzen Tour keine Klemmkeile oder Friends. Hier haben wir zwei Seillängen zusammengehängt.
3. Seillänge 3b
Kurzes Stück “Gehgelände” bis zum weiteren Aufschwung. Schlinge um den Baum oder Keil/Friend für die Zwischensicherung. Einen Haken haben wir nicht gefunden.
4. Seillänge 5a+
Steiler Start an guten Griffen. Danach eher rechtshaltend hoch zum Stand.
5. Seillänge 5c+
Zuerst einfach (5b) hoch (1 Haken). Auf dem Grat einfach weiter bis zum Aufschwung. Hier etwas weitere Züge, was wohl die 5c+ Bewertung berechtigt (2 Haken) weiter hoch. Mit einem 60 Meter Seil kann man dann den Abschluss (4c) gerade noch anhängen und oben auf dem Grat an einem Baum Stand machen. Hier haben wir zwei Seillängen zusammengehängt.
Kurzweilige Tour (wir benötigten gut 2h für die Kletterei) in gutem Fels, welcher aber stellenweise sehr blank poliert ist. Oben folgt man roten Punkten, Moutier Beschriftungen oder den Wegspuren weiter einfach (I-II) hoch. Schwierigere Passagen sind mit Ketten und Eisenstifte entschärft. Ein grosses Moutier-Schild zeigt den Abstieg an, auf welchem man gut in 30 Minuten wieder beim Bahnhof ankommt.