Tag 1 – Hüttenzustieg
Nach der frühen Tagwach und der langen Zugfahrt, die wir schon damals als zu anstrengend empfanden, trafen wir unsere Gruppe auf dem Bahnhof von St. Moritz. Nach kurzem Bustransfer zur Talstation der Corvatsch-Bahn und ein bisschen längerem Transfer auf dessen Gipfel konnten wir unsere Skier montieren und mit der Abfahrt Richtung Cuoz-Hütte beginnen. Kurz nach dem Gipfel verlässt man die Piste nach rechts. Die erste Steilstufe bot wegen den guten Schneeverhältnisse keine Schwierigkeiten und konnte mit den Skiern montiert abgefahren werden. Bei der zweiten Steilstufe mussten wir unsere Skier auf dem Rucksack montieren und die wenigen Höhenmeter zu Fuss absteigen. Ein Seil & der beherzte Einsatz von Flurina, die Stufen schlug, machten den Abstieg “Rolltreppen-like”. Nach dem Abstieg kam schon die Hütte und die notwendige Traverse in unser Blickfeld. Durch die super Schneeverhältnisse haben wir uns jedoch glücklicherweise spontan dazu entschieden den Hang abzufahren und später nochmals zur Hütte hochzusteigen.
In der Hütte angekommen richteten wir uns in unserem Schlag ein. Durch den runden Bau der Hütte hatten wir einen breiten “Luxus-Platz”. Nach einer kleinen Stärkung stiegen wir dann nochmals ein bisschen auf. Eigentlich war unser Ziel die Fuorcla dal Chapütschin, jedoch mussten wir frühzeitig abbrechen. Die warme Sonne machten ihren Einfluss auf die Schneedecke wirksam und da wir uns nicht in flachem Gelände aufhielten wurde das Risiko zu gross. So fellten wir ab und genossen die kurze Abfahrt zurück zur Hütte.
Tag 2 – Gipfelsturm
Frühstück war um 5. Martina wurde von einem Geburtstagskuchen empfangen, für welchen wir uns nochmals ganz herzlich bei Flurina bedanken. Das war eine gelungene Überraschung! Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg Richtung Piz Chapütschin. Um den Aufstieg nicht zu steil zu gestalten traversierten wir zuerst die Moräne zu einer etwas flacheren Aufstiegsroute bei P.2885. Die Sonne hatte zu diesem Zeitpunkt noch mit dicken Wolken am Himmel zu kämpfen. Als wir jedoch circa bei P.3172 angekommen waren, zeigte sich, dass es ein wunderschöner Tag werden wird. Richtiges Geburtstagswetter halt. Nach einer kurzen Abfahrt fellten wir erneut an um den Vaadrettin dal Chapütschin hinaufzulaufen. Für die letzten paar Höhenmeter montierten wir unsere Steigeisen und erwanderten den Gipfel. Eine wunderschöne Rundsicht erwartete uns. Die Weitsicht war famos, so konnten wir fast den gesamten Alpenkamm, vom Mont-Blanc, via Wallis (Mischabel-Gruppe) bis ins Glarnerland (Tödi) sehen. Natürlich bot auch das nahe Bernina-Massiv eine schönen Anblick.
Die Abfahrt war erneut in guten Schneeverhältnisse und wir erlebten den Übergang von Winter- zu Frühlingsskitouren ohne den lästigen Bruchharsch. Die letzten Hänge konnten wir in schönem Sulz abfahren. Danach kam der moralisch anstrengende Teil der Tour. In der Ebene bei Lej Alv und Lej Nair angekommen galt es diese zu queren um danach die letzten paar Höhenmetern zurück ins Skigebiet aufzusteigen. Das Ziel konstant vor Augen und die brennende heisse Sonne über uns sorgten für schweisstreibende Momente und steigerte die Vorfreude auf das “Bier danach” ins unermessliche.
Gelungene Tour im wunderschönen Engadin!
Unterwegs waren wir mit Bergpunkt: Flurina Goerre (Bergführerin), Loa, Nicole, Traute und Ulf