Route: | Furkablick 2427m, Furkapass 2429m, Sattel Stotzige Firsten P. 2732m, P.2587 (Deieren-Älpetli), Muttenstöck 2611m, Gross Muttenhorn 3099.1m, P. 3005m, P. 2985m, P. 2851m, P. 2799m, 'Tällistock' 2770m, Tällilücke 2721m, Furkapass 2429m, Furkablick 2427m |
Schwierigkeit Wandern: | T5 - Anspruchsvolles Alpinwandern |
Schwierigkeit Klettern: | UIAA II |
Höhenmeter: | 1236m (auf), 1275m (ab) |
Distanz: | 16.7 km |
Zeitbedarf (inkl. Pause): | 9 Std 20 Min |
Marschzeit: | 7 Std 30 Min |
Lange ist es her, dass wir eine T5 Wanderung gemacht haben. Nun war es endlich wieder soweit und die schönen Alpine Wanderung mit viel Kraxeleinlagen und einem langen Grat mit super Aussicht war die perfekte Wahl.
Geschlafen haben wir auf einem Stellplatz/Camping in der nähe von Realp. Aufgestanden wurde um 5:30 und nach dem Morgenkaffee konnte man uns sogar als wach bezeichnen.
Gestartet sind wir fälschlicherweise beim Restaurant Furkablick, anstatt auf der Furkapasshöhe. Durch diesem Fauxpass hatten wir Mühe mit der Orientierung und sind etwa eine Stunde auf der falschen Passseite herumgeirrt.. Zum Glück haben wir es dann, nach unzähligem verfluchen des GPS, welches konstant nicht Richtung Hang zeigte, doch noch bemerkt und unser Unterfangen konnte eine Stunde später als geplant beim Furkapass beginnen.
Die E/W Überschreitung folgt der Sonne und wird man während dem Wandern von ihr gewärmt, was uns gelegen kam, da die Temperaturen auf 2500 M ü. M. noch nicht mitgekriegt haben, dass es eigentlich Sommer ist. Zu Beginn wandert man auf dem Hüttenweg der Rotondohütte, welcher vorbei an klaren Bergseen, ein paar Bäche querend auf den Stotzigen Firsten führt. Hier angekommen kann man den Ostgrat in seiner ganzen Länge begutachten. Nach einem kurzen Abstieg auf das Deieren-Älpetli quert man dann weglos auf die Muttenstöck (P. 2611), welche auch gleich den Einstieg in den Grat markieren.
Der Grat selbst bietet herrliches T5 Gelände in relativ kompaktem Felsen. Hindernisse auf dem Grat kann man zu seiner linken Seite gut umgehen, jedoch ist die Flanke einiges instabiler als der eigentliche Grat. Laut Führer weisen spärliche Steinnmännchen den Weg. Einige davon sahen wir, jedoch entgingen uns wohl auch ein paar, da wir uns knapp unter dem Gipfelgrat relativ weit in die Flanke hinausgedrängt wiederfanden. Hier war der Fels instabil und wir querten Vorsichtig in ein steiles Grasband, welches uns dann via Gipfelgrat auf den Gipfel führte. Oben angekommen genossen wir die traumhafte Aussicht und gönnten uns einige Happen. Nach unzähligen Fotos und bedrängt durch die schnelle Bildung von Wolken, machten wir uns an den Abstieg über den Westgrat. Während im Ostgrat kaum Pfadspuren auszumachen waren, konnte auf dem Westgrat schon vom Gipfel aus gesehen einige Trampelpfade ausgemacht werden. So war die Wegfindung kein Problem, jedoch wurde die Trittsicherheit auf dem lockeren Geröllfeld mehrfach geprüft.
So folgt wir mit einem konstanten auf und ab dem Westgrat bis zu alten Armeeunterständen, welche am Fusse des Tällistocks gebaut wurden. Wir waren uns einig, dass wir kaum für den Tällistock auf den Furkapass zurückkehren würden, so entschlossen wir uns kurzerhand diesen Gipfel auch noch mitzunehmen. Die fehlenden 100 hm waren schnell vernichtet und nach einiger Kraxelei standen wir für kurze Zeit auf dem Tällistock. Die Südflanke des Tällistockes zeigt klare Wegspuren auf und so begannen wir mit dem Vernichten von Höhenmetern und dem Abspulen von Kilometern. Ein bisschen mehr als eine Stunde später befanden wir uns wieder auf der Passhöhe des Furkapasses und genossen einen kühlen Ice-Tea.
Die unglaubliche Menge an Fotos, die wir später am Abend auf unseren Computer luden, sprachen Bände wie gut uns diese Wanderung gefiel und so wird dies kaum unser letztes alpines Unterfangen in diesem Jahr bleiben.