Route: | Zeltplatz Piccolo Paradiso, Sperone di Ponte Brolla, Piccolo Paradiso |
Schwierigkeit Wandern: | T4 - Alpinwandern |
Schwierigkeit Klettern: | 6a (5b 2 pa), 11 SL |
Höhenmeter: | 566 m |
Kletterzeit (ungefähr): | 5 Std |
Zeit (inkl. Pausen, Zu- und Abstieg): | 8 Std 10 Min |
Unser erstes Wochende im Tessin im 2011 war ein voller Erfolg! Herrliches Wetter, Sperone di Ponte Brolla geklettert und viel Sonne getankt!
Bereits letzten Sommer versuchten wir mit dem Sac Uto diese Route zu klettern, leider mussten wir aus Zeitmangel in der Mitte abbrechen und abseilen. Somit stand dieses Unternehmen noch auf unserer to do Liste, wird diese Mehrseillängenroute doch als eine der Schönsten im Tessin angepriesen. Da es im Sommer zu heiss und während den langen Wochenede zu überfüllt ist packten wir dieses Unternehmen heute an.
Übernachtet haben wir wieder auf dem Campingplatz Piccolo Paradiso. Dort sind wir am Samstag kurz nach 9.00 Uhr losgelaufen. Um 09:45 Uhr standen wir bereits am Fusse des Felspfeilers. Erstaunt stellten wir fest, dass bereits drei Seilschaften am klettern waren. Und kurz darauf standen zwei weitere neben uns. Da war nichts mit Einsamkeit, insgesamt waren wohl im Verlaufe des Tages 10 Seilschaften am Sperone unterwegs.
Die ersten 6 Seillängen waren 5a/5b Platten. Die Stände wurden erneuert sowie einige Bohrhaken ersetzt. In der letzten 5b Platte hat Martina ihren ersten Plattenvorstiegsturz hingelegt (etwa 6 Meter ‘rutschen’), ausser ein paar Schürfungen und Prellung ist nichts passiert.
Die anderen Seilschaften haben wir inzwischen eingeholt, jedoch kletterte nur eine weiter. So gönnten wir uns eine kurze Trinkpause und kletterten bald weiter. Die letzten 5 Seillängen unterscheiden sich stark von den Platten, hatte es etliche Griffe und Tritte. Es folgte eine steile 5a+ (2ter Sturz Martina’s, diesmal jedoch ohne weitere Blessuren), die nächste Seillänge, 5a, war sehr schön, griffig und hat viel Spass gemacht, wenn es auch eine Umstellung der Kletterart war. Eigentlich wäre ich, Martina, wieder mit Vorsteigen an der Reihe gewesen, da jedoch die nächste Seillänge eine 6a beinhaltete, überliess ich Dominik den Vorstieg. Nach der 5b, beim vorletzten Stand kam ein orkanartiger Sturm auf, Dominik hat es beim Vorsteigen der letzten Seillänge, einer 4b, fast aus der Route geblasen und ich war froh, als ich unversehrt oben ankam.
Zwischenzeitlich peitschte uns neben dem Wind auch noch Regen um die Ohren. So war nichts mit einem gemütlichen ‘Gipfelrast’. Schnell packten wir das Material in den Rucksack und machten uns an den Abstieg.
Für den Abstieg muss man zuerst etwas aufsteigen, ein Seil hochhangeln und danach über einen plattigen Fels zur Schlucht queren. Der Weg war rutschig und ein Bach musste einige Male überquert sein. Lieber Mammut-Schuhverkäufer: Approach Schuhe aus Gore-Tex sind ein Muss für Kletter Zu-und Abstiege!