Am Donnerstag Abend sind wir per Autoverlad Lötschberg ins Wallis gefahren. In Aussenberg haben wir ein Ticket gelöst, welches uns erlaubt auf den Forstwegen zu fahren und somit den Zustieg auf die Wiwannihütte auf 1 1/2 Stunden zu verkürzen. Leider haben wir die Strasse rechts des Restaurants genommen (links wäre richtig gewesen) und sind dadurch erst nach einem Umweg über Waldwege nach Fuxtritt gelanget.
Dort haben wir die Nacht im Charly verbracht und sind am Freitag um 9.00 Uhr Richtung Wiwannihütte losmarschiert.
Die Hütte liegt auf 2470 m, somit hatten wir 600 Höhenmeter zu bewältigen. Der gut beschilderte Wanderweg führt durch Wälder und danach über Alpweiden zur Hütte.
Die Wiwannihütte ist idyllisch und sehr schön gelegen. Man hat Sicht auf das Bietschhorn, auf die Mischabelgruppe mit dem prominenten Dom, das Weisshorn und bei guten Wetter kann man die Spitze des Matterhorns ausmachen.
Die Hütte ist super gemütlich und das Essen schmeckte gut. Ein Plumpsklo und ein Brunnen vor dem Haus dienen als sanitäre Anlagen. (Leider hatte der Brunnen ab Samstagabend kein Wasser mehr).
Den Nachmittag haben wir im unteren Klettergarten verbracht, welcher in etwa 10 Minuten von der Hütte erreichbar war. Durch den super Fels ist die Vorfreude auf unser Unternehmen am Samstag nochmals gestiegen.
Zurück in der Hütte genossen wir ein Panache und erkundigten uns, welche Route wir am nächsten Tag machen sollen. Beim Geniessen der letzten Sonnenstrahlen wurden Erfahrungen und Geschichten mit einer Gruppe aus Bayern ausgetauscht. Um 19.00 Uhr gab es Nachtessen, ein super 4-Gang-Menu (zumindest für Martina): Suppe, Blatt- und Maissalat, Spaghetti Bolognese und Straciatellacreme. Das Nachtessen hat sich jedoch etwas in die Länge gezogen und das Dessert wurde erst spät serviert.
Der Grund war eine englische Seilschaft, welche auf dem Gipfel des Wiwannihorns festsass. Von der Hütte aus konnte man sie beobachten, wie sie auf dem Gipfel standen und sich in alle Richtungen mit abseilen versuchten. Sie gehörten einer Gruppe aus Amsterdam an, dessen Leiter sie telefonisch zu erreichen versuchte – leider ohne Erfolg. Nach dem Eindunklen gaben sie per Taschenlampe Notrufzeichen ab. Somit wurde kurzerhand die Air Zermatt gerufen, welche eine nächtliche Rettungsaktion einleitete. Diese holte die beiden Kletterer unversehrt aus der Wand. Wie sich später herausstellte, wollten sie vom Gipfel abseilen, korrekterweise führt jedoch der Weg über den Grat zum Gipfelkreuz (es sind keine Abseilstellen eingerichtet). Glücklicherweise war niemand verletzt – trotzdem, diese Rettungsaktion kostete CHF 2 500.00 pro Person.