Endlich ist der Sommer da und darum war es nur logisch, dass wir uns am Freitagabend in den Charly setzten und losfuhren. Ziel war Wildhaus und eine “cleane” Begehung der Schafbergkante.
Frühmorgens quälten wir uns aus dem Bett und begaben uns mit der Bahn auf den Gamplüt. Schon auf dem Parkplatz mussten wir bemerken, dass wir nicht die Einzigen waren mit dem Drang nach Bergen. Zwei weitere Seilschaften hatten die Kante als Ziel und beim kurzen ca stündigen Aufstieg bemerkten wir weitere Kletterer in der Route.
Zur Route selbst können wir nicht viel sagen, da, als wir schliesslich an der Reihe waren, ich nur eine Seillänge klettern konnte. Ich baute einen Stand und holte Martina zu mir rauf. Kurz durchbesprochen, entschieden wir uns, dass ich die nächste Länge auch noch vorsteigen werde. Circa 1 1/2 Meter über dem Stand plumpste ich zusammen mit einem grösseren Felsbrocken wieder in den Stand zurück. Obwohl der grösste Teil des Brockens zusammen mit mir in meiner Schoss unten landete, verletzte dieser beide unsere Halbseile nicht unerheblich und so mussten wir uns schweren Herzens zum Rückzug entschliessen.
So bastelten wir uns mit Reepschnur einen provisorischen Abseilstand und seilten uns an den Ausgangspunkt ab.
Resultat unseres kurzen alpinen Abstechers:
– zwei Halbseile tod
– ein angeknacktes Fussgelenk
– verschiedene Prellungen im Pobereich (ich schlafe Heute Nacht sicher auf dem Bauch!)
– sonstige Kratzer und Blessuren
Alles in Allem ein Abenteuer mit glücklichem Ausgang, auch wenn wir beide lieber den Gipfel als die Gastwirtschaft gestürmt hätten. So kamen wir aber ganz unverhofft zu einem gemütlichen Nachmittag in der Sonne auf dem Wildhauser Campingplatz und freuen uns auf den nächsten Sommertag mit hoffentlich mehr Gipfelerfolgen.