Relativ kurzfristig meldeten wir uns für den CleanClimbing Kurs von Bergpunkt an. Glücklicherweise wurde der Kurs spontan vergrössert, da er bei unserem Anmeldedatum eigentlich schon ausgebucht war. So konnten wir uns auf die Betreuung von zwei Bergführern freuen. 😛
Freitag Morgen fuhren wir mit vollgepacktem und schwerem Rucksack Richtung Göschenen. Von Göschenen Bahnhof brachte uns ein privates Taxi auf die Göscheneralp, auf welcher wir den Rucksack weitere zwei Stunden den Berg hinauf Richtung SAC Hütte Bergsee schleppten. Belohnt wurden wir neben super Wetter auch mit einem Rundblick auf die unzähligen Schijen und den Dammstock.
Nach der Ankunft startete auch schon der Kurs. Schneefelder querend stiegen wir zu den beiden Vorbauten des Bergseeschijen auf und machten uns mit den verschiedenen Klemmgeräten vertraut. Danach hiess es Placementssuchen, suchen und nochmals suchen und natürlich setzen. Dabei lernten wir dem Material und unseren ‘Legekünsten’ zu vertrauen.
Am Samstag kletterten wir auf die beiden Vorbauten hinauf, lernten nebenbei noch das wirklich praktische Gehen am kurzen Seil und vergnügten uns weiterhin mit unseren Keilen und Cams. Nach der Kletterei genossen wir eine kühle Cola und leckeren Kuchen bei perfektem Wetter auf der Terrasse der SAC Hütte um uns später im Hakenschlagen und technischem Klettern zu versuchen.
Am Sonntag hiess es dann früh aufzustehen. Um 6 Uhr wurde der Zmorgen serviert. Schneefelder und Geröllfelder querend erreichten wir den Einstieg zu den Routen des Hochschijen. Durch den super Fels konnten wir fast alles Clean absichern und kamen so glücklich auf dem Vorgipfel an. Da wir am selben Tag noch unsere Rückreise hatten und im Wissen, dass das Klettern ohne Bohrhaken zeitintensiv ist, seilten wir uns von diesem Vorgipfel ab. Dabei wurde uns noch die hohe Kunst des möglichst wenig Zurücklassens beigebracht. Ziel dieser Übung ist, bei einem unplanmässigem Rückzug nicht die teuersten Geräte im Fels zu belassen sondern günstig jedoch sichere Absteilstände zu improvisieren. Die Rutschpartie über das Schneefeld zurück war auch ganz witzig und spätestens dann war jedem klar, dass wir für unser Vorhaben weniger Zeit benötigten als am Vorabend geplant. So konnten wir nach getaner Arbeit noch ein kühles Bier geniessen und unserer zweiten Gruppe beim Abseilen von den Vorbauten zugucken.
Zuletzt nahem wir dann zufrieden und glücklich den Weg Richtung Göscheneralp unter die Füsse, wo uns das Taxi erwartete welches uns wohlbehalten wieder zurück zum Bahnhof Göschenen brachte.
Alles in allem ein super gelungenes Weekend mit vielen Tips und Tricks zum Merken und wir freuen uns beide gigantisch auf die nächsten Abenteuer im Fels.